Waar overnachten, eerste indrukken van Kiwiland en nieuwe uitdaging!
10. Februar 2020Aktiv-Urlaub mit den Eltern: Vulkanbesteigung im Tongariro Nationalpark
27. Februar 2020Ach, was für eine Wohltat! Ich schlage meine Augen auf, blicke an die Decke unseres Pensionszimmers, seufze tief durch und wälze mich zweimal um die eigene Körperachse: Ich liege in einem echten Bett, mit Matratze und komplettem Bettzeug, ein Meter breit, zwei Meter lang! So ganz anders als die 2 cm – Hartschaum-Matte, auf der ich die letzten sechs Nächte im Zelt verbracht habe. Auf drei verschiedenen neuseeländischen Campingplätzen. Dazu muss man wissen, dass ich kein großer Fan von Camping bin.
Es ist nicht so, dass ich prinzipiell nicht zelte. Überall dort, wo es keine andere Möglichkeit gibt, wo man sich weit draußen in der Natur befindet, weitab jeglicher Zivilisation – bestens! Dort bin ich gerne bereit, alle meine Survival-Skills hervorzuholen, mich in ein winziges Leichtgewicht-Zelt zu zwängen, mein Essen über offenem Feuer zuzubereiten und das Wasser aus dem Fluss zu trinken. Sehr gerne sogar! Nur dieses Übernachten auf voll durchorganisierten Campingplatzen ist nicht so meins. Ich habe nie so richtig verstanden, warum man sein Zelt auf einer großen Wiese gegenüber den Domizilen unzähliger anderer Camperfamilien aufstellen und sich abends auf einer Bierkiste sitzend gegenseitig zuprosten sollte. Ganz im Gegensatz zu meiner holländischen Schwiegerfamilie, die immer wieder versuchte, mir die Freuden des Camperlebens nahezubringen. Bislang war es mir aber weitgehend gelungen, diese Versuche abzuwehren.
Allerdings als uns jetzt unser Sohn Bastian für einige Wochen in Neuseeland besuchen kam, sahen wir die Chance, das immense Loch, das unser Aufenthalt in Französisch-Polynesien in unsere Reisekasse gerissen hatte, durch Camping wieder notdürftig zu stopfen. Also baten wir ihn, in seinem Reisegepäck unsere Zeltausrüstung mitzubringen. Zusätzliches Equipment kauften wir in einem Camping-Discounter in Auckland, u. a. pinkfarbenes Plastik-Essgeschirr aus der Restposten-Ecke sowie drei äußerst schmale Billigmatten als Schlafunterlage (die Beurteilung ihres Schlaf-Komforts reichte nach der ersten Nacht im Zelt von „Darauf schläft man herrlich!“ (O-Ton Bastian) bis „Sobald man sich drauflegt, hat man Schmerzen!“ (O-Ton Hetty). Meine persönliche Einschätzung ist: „Die Rückenschmerzen kommen im Laufe der Nacht…“
Aber das Schicksal ist mal wieder auf Hettys Seite: diesmal in Form eines holländischen Landsmanns, den wir auf unserem ersten Campingplatz kennengelernt haben. Nach einer Nacht im Zelt hatte er festgestellt, dass seine neu gekaufte Luftmatratze zwar sehr komfortabel aber für seine Körpergröße etwas zu kurz geraten war und schenkte sie spontan Hetty. Was dazu führt, dass sie uns fortan jeden Abend beim Einschlafen erzählt, wie herrlich weich sie auf der Luftmatratze liegen würde, während Bastian und ich weiterhin auf den Isomatten ächzen…
Von heißen Quellen zum „Herrn der Ringe“
Unsere Reise-Route führt uns von Auckland aus über die Nordinsel Neuseelands gen Süden. Den ersten Stop legen wir auf der Coromandel-Peninsula ein, die vor allem für ihre idyllischen Sandstrände berühmt ist. Eine Besonderheit gibt es dabei am sogenannten „Hot Water Beach“, an dem bei entsprechendem Tidenstand unmittelbar unterhalb des Strandsands oberflächennah das Wasser heißer Quellen zu finden ist. Also pilgert man mit einer Schaufel bewaffnet (überall in der Umgebung zu mieten) an die entsprechende Stelle, buddelt sich eine Kuhle in den Sand und kreiert auf diese Weise einen wunderschönen Naturpool mit warmem Thermalwasser, von dem aus man herrlich entspannt den Sonnenuntergang über dem Meer genießt. So jedenfalls die Theorie bzw. das Bild, das gerne in den sozialen Medien wie Instagram verbreitet wird:
Die Realität sieht (wie so häufig) ganz anders aus: als wir erwartungsvoll am Strand ankommen, sehen wir, dass dieser von einer ganzen Horde von Touristen bevölkert ist, die auf dem relativ kleinen Abschnitt dicht gedrängt versuchen, emsig Löcher in den Sand zu graben und sich in kleine lauwarme Wasserlachen zu legen. Wir sehen uns das Spektakel kurz aus der Nähe an und entscheiden uns spontan für einen Strandspaziergang als Alternative.
Gar nicht weit entfernt in der Nähe des kleinen Ortes Matamata liegt das „Auenland“, das Gebiet, in dem Peter Jackson das Hobbitdorf für seine „Herr der Ringe“- und „Der Hobbit“-Verfilmungen aufbauen ließ. Heute nennt sich das Ganze „Hobbiton Movie Set“, und man kann es gegen Zahlung eines gepfefferten Eintrittsgeldes im Rahmen organisierter Bustouren besuchen. Bastian zuliebe machen wir uns also auf den Weg, und in der Tat, es ist wirklich sehr schön zu sehen, mit welcher Detailverliebtheit dieses Hobbitdorf gestaltet wurde.
Auf dem weiteren Weg in Richtung Süden besuchen wir das Geothermalgebiet „Orakei Korako“. Es ist recht schön an einem kleinen See gelegen, und wenn wir auf dieser Reise nicht schon zweimal ähnliche, aber ungleich spektakulärere Gebiete besucht hätten (siehe Yellowstone-Nationalpark und Atacama-Wüste), wären wir wahrscheinlich noch etwas begeisterter gewesen. Überhaupt hat Neuseeland es schwer bei uns auf dieser an Höhepunkten wahrlich nicht armen Reise: irgendwie ist alles, was wir hier bisher gesehen und besucht haben, zwar an und für sich sehr schön, aber nicht atemberaubend. Oder ist das schon eine Art von Übersättigung nach fast einem halben Jahr unterwegs?
Wenn die Kreditkarte gekapert wird…
Auf unserer Reise zahlen wir ganz überwiegend mit einer speziellen Reisekreditkarte, die besonders günstige Auslandskonditionen bietet. Im Laufe der letzten Monate wurden dabei natürlich unzählige Male die Kartendaten bei Onlinebuchungen quer durch das Internet gesendet. Und so ist es dann irgendwie auch gar nicht so verwunderlich, dass es irgendwann zu Missbrauchsversuchen kommt. Jedenfalls weist mich meine Banking-App an einem frühen Morgen darauf hin, dass es in der Nacht Versuche gegeben habe, von der Karte und damit meinem Konto mehrere Tausend Euro abzubuchen. Größtenteils seien diese unterbunden worden, aber ich hätte jetzt dann doch noch eine Rechnung bei Louis Vuitton in Amsterdam über 420 Euro offen. Ich rufe sofort bei meiner Bank an, wo man die Karte sofort sperren und mir eine neue zuschicken will. Allerdings natürlich nur an meine Heimatanschrift, ist klar. Auf die Schnelle für unterwegs könne man nur nur eine Not-Karte ohne Chip zuschicken, mit der ich allerdings an keinem Automaten Geld abheben oder bezahlen könne. Ich verzichte dankend, aber vorsorglich sperrt man erstmal jegliche Online-Transaktionen. Allerdings müsse ich die Louis-Vuitton-Abbuchung zusätzlich noch schriftlich reklamieren – und wie ich dem dafür vorgesehenen Formblatt entnehmen kann, wird die Karte im Anschluss dann doch komplett gesperrt werden.
Daher beschließe ich, am gleichen Tag noch schnell mit der Karte kostengünstig Geld am Automaten zu ziehen, bevor dies nicht mehr möglich ist. Unterwegs im Auto zur nächsten Tagesetappe weist Hetty mich auf eine Bankfiliale an einem Kreisverkehr hin, und während ich nach einem passenden Parkplatz Ausschau halte, verliere ich kurz aus dem Auge, dass in Neuseeland Dank Linksverkehrs die Gefahr beim Abbiegen nicht von links sondern von rechts kommt. Also ramme ich beinahe… das Polizeiauto des Dorfsheriffs von Rotorua. Ausgerechnet. Ich steige voll in die Eisen und komme gerade noch rechtzeitig zum Stehen. „Pfff, nochmal gutgegangen,“ denke ich noch, „ist ja nichts passiert!“ – Leider sehen die Vertreter der neuseeländischen Polizei das nicht ganz so locker, und so stehe ich kurz darauf am Straßenrand und bekomme von einer freundlichen Dame in Uniform einen Strafzettel wegen Nicht-Gewährens der Vorfahrt über 150 NZ$ durch das Seitenfenster gereicht. Mit der Aufforderung, die Summe online per Kreditkarte zu bezahlen. Kreditkarte. Online. Richtig, da war doch was.
Und während ich noch so darüber sinniere, ab wann die Kreditkarte wohl ihre Funktion verlieren wird, knallt es und der uns auf der Landstraße entgegenkommende Lastwagen schleudert einen Stein in unsere Windschutzscheibe. Augenblicklich entsteht ein gut 40 cm langer Sprung im Glas. Wir fahren noch bis zum nächsten Dorf und erkundigen uns nach einer Autowerkstatt, und ja, es gibt eine, die auch Glassschäden repariert, aber die hat bereits zu, es ist ja Freitagnachmittag. Vor Montag ist da nichts zu wollen. Nungut, erstmal ein Anruf bei der Mietwagenfirma und die freundliche Mitarbeiterin am Telefon eröffnet uns die Möglichkeit, den Wagen am Montag in Wellington einfach auszutauschen. Sie würden sich um die Reparatur der Windschutzscheibe kümmern und (da Glasbruch natürlich nicht mitversichert ist) den Betrag einfach von meiner Kreditkarte abbuchen. Naja, vielleicht nicht mehr von dieser Karte, denke ich mir noch, bin aber letztendlich froh, dass sich das Ganze so einfach regeln lässt. Und zum Glück habe ich noch eine weitere (nicht ganz so kostengünstige) Kredtikarte dabei. Aber verdammt, wie war noch mal ihre PIN…?
Views: 848
10 Comments
Ach, ich freue mich sehr, dass es endlich mal wieder was Neues zu lesen gibt! Erstmal: superschönes Foto von euch 3!
Ich musste besonders über den ersten Teil des Eintrags sehr lachen, obwohl mir der O-Ton einer gewissen Person vor der ersten Camping-Nacht („Kissen sind nur was für Weicheier“) gefehlt hat 😉
Ich drücke die Daumen, dass eure Pechsträhne nun endgültig vorbei ist und ihr in den nächsten Wochen noch genug Orte erkunden werdet, die die vermeintliche „Übersättigung am Schönen“ durchbrechen können.
Beste Grüße aus dem seit Wochen verregneten Hannover!
Liebe Lisa, Du verfügst eindeutig über zu viel Insiderwissen! Ich werde das Informationsleck stopfen müssen…! 😉
Hartwig, du weißt, wie schwer dieses Loch zu stopfen ist … Denk an eure Reisekasse!
Een lach en een traan deze story.
Ik begrijp dat Hartwig geen kuil heeft kunnen graven op dat strand. En wat een afzien op de matrasjes.
Wel een beeldig picknick tafereeltje zeg
Dat gat in de begroting moet wel heel erg zijn, dat je jezelf zo tekort doet door „2 cm – Hartschaum-Matte“ te kopen.
Ik wens jullie een goed vervolg van jullie reis en hoop dat er toch nog wat bijzonders te beleven valt, iets dat aan alle eerdere ervaringen kan tippen. Hartelijke groet en blijf gezond
Oh Mann Hartwig, gute Strategie, Hetty so von der Spur abzubringen, was du ihr zum Genurtstag schenken willst … Sie wollte doch schon immer ne Louis Vuitton Handtasche haben Und dann gleich nen Sheriff zu crashen, das ist echt Hollywood! Euch weiterhin eine tolle Reise aus dem ebenfalls seit Wochen verregnetem Kiel – von Uli
Grappig wat Uli zegt, Leuke humor! ja, geluk kruist ongeluk.. Jij als controlfreak hebt natuurlijk altijd een backup-plan. Een platina visa card. 🙂
Ten eerste moet ik als hart en nieren campeerder („hart en nieren“ slecht te vertalen voor de duitsers die hier meelezen, maar dat doet hetty wel voor mij hopenlijk) wel even vertellen dat er 3 manieren van camperen zijn. 1. back to basic waar jij het over had, drinken uit de rivier, 2. met een duitse hobby caravan voorzien van alle gemakken, inclusief een dik matras en lattenbodem voor je caravan zitten in de natuur en rust met een goed glas chardonnay en 3. op een megagoed georganiseerde camping in een vooraf luxe ingerichte tent/ huisje zitten met airco en stijlloos ingerichte interrrieur. Mijn keuze is optie 2.
Ik kan me voorstellen dat wanneer je de mooiste plekken ter aarde bezocht hebt, de rest in het niet valt. Zo werkt dat meestal bij de meeste mensen denk ik. Ik was compleet verrast van het atacama woestijn en vond het extreem bijzonder. Veel zal in het niet vallen bij het atacama woestijn naar mijn idee. Hoewel ik jullie foto’s van africa ook supergeweldig vond.
Misschien dat jullie achteraf zeggen dat je de opbouw anders zou doen, 1 amerika, 2 australie, of new zeeland en 3 de landen die jullie bezocht hebben, anderzijds kun je zo weer acclimatiseren en wennen aan duitsland/ nederland.
still keep going strong dudes… ps, zet de vertaling van google maar even uit, want ik heb geen flauw idee hoe google dit allemaal gaat vertalen. 😉
Haha, ich hab schon wieder Tränen gelacht! Könnte ich ein Bild anfügen, sähst Du mich im selbstgebuddelten Pool am Hot Water Beach, Foto wasserwärts 🙂 das es Neuseeland schwer haben würde, ja, alles was Ihr bisher gesehen habt gibt es da natürlich nur im Kleinen. Aber vielleicht nicht so nah beinander. Und ich kann mir den Blick nach dem Einschlag in der Scheibe lebhaft vorstellen….
P. S.: nicht unabgekocht aus Flussläufen trinken, die haben da fiese Bakterien, die Magen-Darm machen.
Das mit den kurzen Abständen ist in der Tat ein großer Pluspunkt von Neuseeland, auch wenn man bei den vielen Kurven auf den Landstraßen nicht wirklich schnell fahren kann. Wir sind heute übrigens Deinem Tipp gefolgt und haben die „Tongariro Alpine Crossing“ gemacht – ist bestimmt toll, wenn man das richtige Wetter hat… also keinen Sturm, Regen und dichten Nebel ;-)! Bericht folgt.
ooh , ik heb het stuk per ongeluk geplaatst onder de opmerking van Uli, maar het is algemeen bedoelt. 😉