Corrigerende auto’s, zandvliegen en geweldige natuur op het zuiderlijk eiland
4. März 2020Fotogalerie Neuseeland: vom Abel Tasman Nationalpark zum Franz-Josef-Gletscher
11. März 2020Ein weiterer Gastbeitrag von Bastian van der Neut
Manchmal komme ich mir schon ein bisschen komisch vor, dass ich hier mit meinen Eltern verreise, während viele Backpacker in meinem Alter selbstständig unterwegs sind. Aber verreisen mit seinen Eltern hat auch sehr viele Vorteile! Ich kann die Kochkünste meiner Mutter nochmal ein bisschen genießen. Ich werde herumgefahren und alle Highlights von Neuseeland kriege ich zu sehen, und es macht natürlich auch sehr viel Spaß. Ein kleiner Bonus ist zudem, dass man manchmal etwas machen kann, was ich zurzeit mit meinem gewöhnlichem Backpacker-Budget nicht zahlen könnte.
Eines der großen Highlights Neuseelands sind die Gletscher an der Westküste der Süd-Insel. Also führt uns unser Weg auch zu dieser Stelle, aber die Diskussion, was wir dort machen wollen, begann schon vor Wochen.
„Es wäre so ein einzigartiges Erlebnis!“ – „Nein, das ist doch viel zu teuer“ -„Wir haben immer gesagt, dass wir es einfach machen wenn es wirklich was Besonderes zu tun gibt!“ – „Können wir so etwas Teueres nicht machen, wenn der Junge nicht dabei ist?“
Das letzte vielleicht nur mit einem Augenzwinkern. Es handelte sich um einem sogenannten „Helihike“, in dem man mit einem Hubschrauber auf einen Gletscher geflogen wird, er dort landet und man danach ein paar Stunden mitten auf dem Gletscher wandert, um im Anschluss wieder runtergeflogen zu werden. Auf Papier ist es ein wahnsinniges Erlebnis, aber auch sehr teuer. Ich würde mir in meiner derzeitigen studentischen Situation so erwas nie leiste und hielt mich deswegen auch aus der Diskussion heraus – bis auf ein leises: „Also, ein Problem hätte ich damit jetzt nicht….“ Am Ende siegte meine Mutter mit dem Argument der Einzigartigkeit, und ich kann mein Glück gar nicht fassen. Wir werden einen Helihike auf dem Franz Josef – Gletscher machen. Auch wenn ich dafür wahrscheinlich noch viele weitere Nächte auf meiner dünnen Yoga-Matte im Zelt schlafen muss!
Als Nächstes müssen wir einen Termin buchen und natürlich das bestmögliche Wetter erwischen. Wer meinem letzen Beitrag gelesen hat, weiß, dass das Glück in dieser Hinsicht noch nicht ganz bei uns war. Also werden die Wettervorhersagen tagelang beobachtet und spekuliert, wann es am besten sein wird. Wir einigen uns auf Donnerstag, den 5. März. Es sollte sehr sonnig ohne Wolken werden. Aber wir sind erstmal vorsichtig mit der Vorfreude, weil wir schon sehr viel gelesen und gehört haben, dass viele Flüge im letzten Augenblick doch wieder abgesagt werden.
Der Tag kommt, komplett wolkenlos ist es nicht, aber das Wetter sieht sehr gut aus. Am Schalter wird uns noch gesagt, dass die Flüge immer noch sehr kurzfristig abgesagt werden können, aber unsere Gletscherführerin meint gleich beim Check-In: „Es gibt heute sehr gute Bedingungen!“ Wir werden noch ein bisschen besser eingekleidet gegen die Kälte und bekommen Schuhe und Ice-Spikes und sind mittlerweile schon ziemlich aufgeregt.
Endlich kommen wir beim Hubschrauber an und ich habe das große Glück, dass ich vorne im Hubschrauber sitzen darf. Es hat mit der Gewichtsverteilung im Hubschrauber zu tun, und ich weiß nicht, ob ich beleidigt oder erleichtert sein soll, aber ich bin auf jedem Fall sehr glücklich über meinen Platz! Ich habe die beste Sicht mit dem Piloten zusammen. Ein kurzer 4-Minuten-Flug bringt uns auf den Gletscher. In meiner Vorstellung hatten sie eine große Landefläche auf dem Gletscher gebaut, aber wir landen auf einer winzig kleinen Eisfläche zwischen zwei Gletscherspalten, und bei der Landung denke ich nur: „Wie sollen wir hier im Leben landen!?“. Aber der Pilot setzt den Hubschrauber federleicht auf dem Gletscher auf und bevor wir uns versehen, packen wir unsere Spikes unter unsere Schuhe und wandern über den Gletscher.
Rebekah, unsere Führerin, ist eine junge Frau, die unsere Gruppe mit größter Begeisterung führt. Sie hat den Job erst relativ kurz vor sieben Monaten angefangen und ist ganz offensichtlich noch immer sehr angetan von der wunderbaren Gletscherlandschaft und leitet die Wanderung energetisch mit Humor und Enthusiasmus: „Let’s go, team!“
Unsere Gruppe dagegen ist alles andere als jung und dynamisch, obwohl alle durchaus auch begeistert sind von dem Helihike. Man merkt, dass es eher so eine „Reiche Leute – Aktivität“ ist. Ich bin mit großem Abstand der Jüngste in der Gruppe. Ich würde schon fast behaupten, dass mein Vater der Zweit-Jüngste war, obwohl meine Mutter natürlich wie die Zweit-Jüngste aussah! 😉
Wir wandern durch enge Eisschluchten und sogar durch Eisgrotten und enge Tunnel. Wir genießen die Zeit auf dem Gletscher sehr. Es ist wirklich eine tolle Landschaft und ein großartiges Erlebnis. Eine Beschreibung würde dem Ganzen nicht gerecht werden. Zum Glück habe ich einen tollen Fotografen dabei, noch ein Vorteil beim Reisen mit meinen Eltern.
Nachdem wir wieder per Hubschrauber von dem Gletscher abtransportiert werden, sind wir alle sehr glücklich und froh, dass wir es gemacht haben. Papa beschreibt das Gefühl sehr schön als „beseelt“. Einmal mit dem Hubschrauber zu fliegen, war wirklich ein tolles Erlebnis. Ich bin begeistert von der Leichtigkeit, mit der man überall kontrolliert und schnell landen und abfliegen kann. Wäre es nicht so nicht so schlecht für die Umwelt und wahnsinnig teuer, würde ich mich gerne ständig und überall per Hubschrauber hinfliegen lassen. Aber irgendwie finden wir auch, dass das Ganze ganz schön dekadent ist und kehren deswegen gerne zurück in unser billiges Hostel, wo wir die Küche teilen, uns pro Person nur 250MB Internet zur Verfügung steht und wo im Bett doch die eine oder andere Bettfeder spürbar ist, während unsere Gruppengenossen ganz bestimmt in ihre schönen Luxus-Hotels zurückkehren.
Bastian van der Neut
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14 Comments
Lieber Basti, einfach nur cool zu schreiben wäre für so einen aufregenden Tag zu wenig. Wikipedia sagt ein Erlebnis ist ein Ereignis im individuellen Leben eines Menschen, das sich vom Alltag des Erlebenden so sehr unterscheidet, dass es ihm lange im Gedächtnis bleibt. Ich denke das wird es auf jeden Fall! Klingt einfach nur spannend und wunderschön. Und da zu noch die wunderbare Fotos, die uns mit auf die Reise nehmen. Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit.
Liebe Sabine,
vielen Dank für den netten Kommentar. Ich weiß die Zeit hier auch sehr zu schätzen.
Wat leuk die helikoptervlucht!
Was für ein tolles Erlebnis für Euch! Schön, dass ihr es Euch gegönnt habt! Und Du Bastian schreibst wunderbar. Vielen liebe Grüße aus dem hohen Norden.
Cool! Zag er op gegeven momenten wat claustrofobisch uit, maar ook erg imposant.
Was ook wel een beetje claustrofobisch, we moesten op een gegeven moment door een soort schroevendraaier, daar moest je je doorheen trekken.. daar heeft Hartwig die foto va mij gemaakt.
Großartig!! Kommentar und Bilder
Zo zeg, dat is indrukwekkend. Lijkt me ook spectaculair, in een helikopter vliegen, heb je toch maar weer mooi in the pocket!
Weer ontzettend leuk, beeldend en charmant geschreven Bas, een feest om te lezen.
Wie wundervoll, dass Ihr dieses gigantische Erlebnis miteinander teilen konntet!
Ich bin ganz neidisch ( im positiven Sinne) und begeistert von dem tollen Bericht und die grandiosen Photos!
Viel Spaß weiterhin
„Ich kann die Kochkünste meiner Mutter nochmal genießen und werde herumgefahren“ – herrlich, solche attraktiven Sätze lese ich gerne!
Spaß beiseite, genieße das die nächsten beiden Wochen noch so viel wie möglich, es werden auch wieder ganz andere Zeiten kommen 😀
Und nachdem, was ich von Hettys Kochkünsten gehört habe, würde ich mich davon auch ohne Einwände verwöhnen lassen 😉
Freue mich total für euch, dass ihr diesmal so viel mehr Glück mit dem Ausflug hattet und dazu noch so einen top motivierten Guide – das ist nochmal das Tüpfelchen auf dem i!
Die Fotos sind wie immer der Wahnsinn!
„ Ich bin mit großem Abstand der Jüngste in der Gruppe. Ich würde schon fast behaupten, dass mein Vater der Zweit-Jüngste war, obwohl meine Mutter natürlich wie die Zweit-Jüngste aussah! “ BASTI! ❤️❤️❤️❤️❤️ Toller Beitrag und wundervolle Fotos. Und ich liebe deinen Bart! (Hartwig, deinen auch ) Und Hetty, das Reisen steht dir. Du wirst in der Tat immer jünger und hübscher. Habt weiterhin eine wundervolle Zeit!
LiebeHetty, Hartwig und Basti!
Es ist wunderbar eure Berichte und die schönen Fotos zu sehen. Es liest sich wie ein Buch und bei mir werden viele Erinnerungen an NZ
wachgerufen.
Ich bin richtig froh,dass ich auf diese Weise eure Reise mit erleben darf.
Ich wünsche euch noch viele schöne Erlebnisse.
Mit lieben Grüßen aus Graz, meine Gedanken sind bei euch
Annemarie
Vielen Dank, Annemarie, wir freuen uns, dass Du mitliest! Liebe Grüße aus Dunedin!
Wat een topervaring en wat een geluk zulke ouders 😉
Lfs Anna en Nicolien