
Im roten Herzen Australiens
30. Oktober 2025Ab ungefähr 70 Kilometer pro Stunde geht das Rütteln des Geländewagens langsam in ein gnädigeres Vibrieren über. Das ist eigentlich die einzige Methode, mit der man die sogenannten Wellblech-Pisten einigermaßen erträglich meistern kann. Ist nur nicht ganz ungefährlich, wenn man nicht aufpasst und plötzlich mit 80 Sachen in ein Schlagloch brettert. Aber die Alternative, nämlich die Täler und Gipfel des Wellblechs mit 40 – 50 km/h abzuruckeln, treibt einen irgendwann in den Wahnsinn.
The Great Central Road: 1000 Kilometer Einsamkeit

Man hatte uns vor angeblich unendlich langen „currogations“ auf der Great Central Road gewarnt. Und ich war mir nicht sicher, ob es eine gute Idee war, die gut 1100 Kilometer lange und überwiegend ungeteerte Outback-Piste von Yulara nach Laverton in Westaustralien mit dem Auto zurücklegen zu wollen. Ich hatte mir etwas romantisiert vorgestellt, auf diese Weise würde man die Größe des Kontinents, seine Weite und Leere erst so richtig erfahren. Es könnte ein vielleicht sogar meditatives Erlebnis sein. Oder aber es würde einfach nur sehr, sehr langweilig werden…
Wie auch immer, ich bin ja der Meinung, man ärgert sich später nur über die Dinge, die man nicht getan hat! Also machten wir uns auf den Weg. Von Yulara Richtung Westen mit einem kurzen Stopp bei den Olgas/Kata Tjuta. Allerdings führte die Strecke nicht nur durch sehr einsame sondern auch durch von Aborigines verwaltete Landstriche. Und für jedes dieser Gebiete benötigte man eine Durchfahrtgenehmigung der örtlichen Community. Diese sind vorab online zu beantragen und eigentlich eher eine Formalie. Aber sie zeigen eben auch das hoheitliche Recht der „traditional landowners“, darüber zu bestimmen, wer über ihr Land fahren darf und wer nicht.
Entgegen den Warnungen empfanden wir den Zustand der Piste überwiegend als erstaunlich gut. Klar, es gab sehr viel „Gravel Road“, Wellblech und einige tiefere Sandpassagen. Und zu Beginn mussten wir aufgrund der Regenfälle der letzten Tage mit einige Wasserflächen auf der Piste klarkommen. Aber im Grunde genommen war alles gut zu bewältigen – jedenfalls, wenn man mit einem robusten Allradfahrzeug unterwegs war. Und ab und zu gab es auch mal einige kürzere Asphalt-Abschnitte.


Und natürlich war es einsam. Touristische Sehenswürdigkeiten? Fehlanzeige! Um uns herum nichts als endloser Busch. Pro Tag begegneten wir nur einer Handvoll anderer Autos. Jedenfalls fahrenden. Autowracks sahen wir am Straßenrand nämlich zu Dutzenden, wenn nicht Hunderten: verrostet, umgestürzt, ausgebrannt. Wenn man so will, fuhren wir durch eine Art sehr langgestreckten Outback-Autofriedhof.

Und dazwischen trafen wir häufig Wildpferde und Kamele an, zwei weitere invasive Tierarten, die eigentlich nichts in Australien zu suchen haben und das sensible Gleichgewicht des Ökosystems gefährden. Immerhin scheinen sich die Kamele im Outback so gut zu entwickeln, dass sie als besonders leistungsstarke Tiere gelten. Eingefangen und in die arabischen Emirate verkauft, sollen sie astronomisch hohe Preise erzielen. Dazu entdeckten wir am endlosen Horizont mehrere riesige Rauchsäulen. Offenbar hatten die Gewitter der letzten Tage Buschfeuer entfacht. Sie blieben allerdings weit entfernt und bildeten keine Gefahr für uns.

Die Versorgung der Reisenden auf der Great Central Road wird durch drei Roadhouses gewährleistet. Die Stationen verfügen allesamt über eine Tankstelle, einen kleinen Laden und einfache Unterkünfte + Campingplatz. Die Atmosphäre dieser einsam gelegenen Versorgungsstationen liegt irgendwo zwischen wildem Westen und afrikanischem Busch. Die Zapfsäulen an der staubigen Piste sind in abgeschlossene Metallkäfige eingebaut, um Diebstahl zu verhindern. Die Unterkünfte verstecken sich in der Regel hinter hohen Zäunen oder Mauern mit aufgerolltem Stacheldraht. Und wenn man eines dieser Roadhouses betritt, schlägt einem eigentlich immer der Geruch von kaltem Frittierfett entgegen. Trucker scheinen sich im australischen Outback in erster Linie von alten Pommes und Chicken Wings zu ernähren.
Wir nutzten sie lediglich zum Tanken und übernachteten lieber draußen im Busch. Freies Campen ist in Australien verboten, aber selbst dort draußen im Outback gibt es immer noch genug offiziell angelegte Stellplätze, auf denen man stehen kann und die vielfach sogar landschaftlich sehr schön gelegen sind!

Unterwegs mussten wir allerdings feststellen, dass irgendetwas mit der Bordelektrik unseres Geländewagens nicht stimmte. Zuerst hatte der Kühlschrank im Wagenheck seine Arbeit eingestellt. Und dann schien auch die Zweit-Batterie nicht mehr richtig zu laden. Letzteres machte mir noch mehr Sorgen als das Wegfallen der Kühlmöglichkeit für unsere Lebensmittel. War doch die Wasserpumpe, mit der wir an unser Frischwasser aus dem 40 Liter – Tank kamen, von der Batterie abhängig.
Leonora – ein echter Geheimtipp

Als ich bei einem Roadhouse Mobilfunkempfang hatte, telefonierte ich mit der Mietwagenfirma. Ein Mitarbeiter machte uns einen Termin in einer Werkstatt in Leonora, einer kleinen Ortschaft am Ende der Great Central Road. Von dort aus würden wir weiter nach Norden fahren, wo uns hunderte weitere Kilometer im Outback erwarten würden. Ohne funktionierende Wasserversorgung wollte ich auf keinen Fall diese Strecke angehen.
In Leonora angekommen suchten wir die uns genannte Werkstatt auf: „Gav’s Auto Mechanical and Electrical“. Hinter Maschendrahtzaun fanden wir eine kleine schmucklose Blechhalle umgeben von zahlreichen Autowracks und -teilen. Es wirkte eigentlich mehr wie ein Autofriedhof als eine Werkstatt. Aber der Mechaniker Gav selber, ein ergrauter Mittfünfziger, war die Freundlichkeit in Person und eilte uns umgehend zu Hilfe. Nachdem wir unser Problem geschildert hatten, fand er quasi umgehend heraus, dass die Zuleitungen zur 2. Autobatterie äußerst lose saßen, was die Probleme beim Aufladen erklärte. Zu unserer großen Erleichertung war dieses Problem in wenigen Minuten gelöst.

Gleichzeitig entdeckten wir allerdings, dass in einem unserer Hinterräder eine spitze Schraube steckte. Glücklicherweise befand sich schräg gegenüber auch noch eine Reifenreparaturwerkstatt, die wir gleich als Nächstes aufsuchten. Wir ließen den Wagen zur Reparatur da und machten erstmal einige Einkäufe im örtlichen Supermarkt. Dort gab es auch fast alles außer frischem Brot. Auf Nachfrage erklärte uns der junge Mann an der Kasse, es habe in Perth in der Großbäckerei gebrannt und seitdem sei quasi ganz Western Australia von der Brotversorgung abgeschnitten. Aber morgen solle (hoffentlich) wieder eine Lieferung in Leonora ankommen. Nungut, also erstmal kein frisches Brot.

Um die Werkstattzeit zu überbrücken, sahen wir uns die unmittelbar vor den Toren Leonoras angesiedelte Gwalia-Ghosttown an. Zwei Australier, die wir auf einem unserer Bushcamps getroffen hatten, hatten uns von der Geisterstadt erzählt. In keinem unserer Reiseführer hatten wir darüber etwas gefunden, waren aber doch neugierig geworden.
1896 wurde an dieser Stelle Gold gefunden und ein Bergwerk zum Goldabbau errichtet. Einer der ersten Manager der Mine war der spätere US-Präsident Herbert Hoover. Für die Minenarbeiter wurde eine Siedlung überwiegend aus Wellblechhütten errichtet, die heute noch als verlassene Geisterstadt existiert. Man kann viele der Häuser besichtigen und die Einrichtung ist teilweise auch noch vorhanden. Wir fühlten uns sehr an die Geisterstadt Kolmannskuppe in Namibia erinnert. Gerade wenn man gerne fotografiert und ein Faible für „Lost places“ hat, ist sie absolut empfehlenswert und bietet eine Unmenge an Motiven. Wir konnten uns jedenfalls kaum losreißen!
Direkt neben der Geisterstadt wird in der Mine immer noch Gold abgebaut. Es handelt sich heute um die tiefste Untertage-Goldmine Australiens. Das heißt, dass dort LKWs bis in eine Tiefe von 2,9 Kilometern hinunter in Schächte fahren und das Gestein nach oben transportieren. Die Goldvorkommen sind so groß, dass dieses aufwändige Verfahren trotzdem lohnenswert ist. Vom Museum der Geisterstadt aus hat man einen beeindruckenden Blick hinunter zum Grubeneingang.


Überhaupt ist das Outback in Westaustralien sehr stark vom Minenbetrieb geprägt. Immer wieder kamen wir in den folgenden Tagen an Minen vorbei. Hier werden unter anderem Gold, Eisen, Nickel, Kupfer und Zink abgebaut. Versorgt werden die Minen einerseits durch einige wenige Eisenbahnlinien und zum anderen vor allem durch zahllose Roadtrains, denen wir immer wieder begegneten. Diese typisch australischen Trucks bestehen aus einer Zugmaschine mit bis zu vier Anhängern und kommen im Extremfall auf eine Länge von bis zu 60 Metern. Roadtrains stoppen nicht, wenn ein Tier auf der Piste steht. Denn dann würden die vielen Anhänger gefährlich ins Schlingern kommen. Das Risiko gehen die Fahrer nicht ein. Dafür haben sie große, bis zu 1 Tonne schwere Schutzgitter vor ihrem Kühlergrill, die nicht umsonst Bullenfänger („Bullbar“) heißen.
In der Reifenwerkstatt stellte sich heraus, dass wir Glück gehabt hatten: die Schraube war im dicken Profil der Geländereifen stecken geblieben und hatte kein tiefergehendes Loch gemacht. So konnten wir mit dem Reifen weiterfahren. Wir setzten unsere Reise auf dem Gold Highway nach Norden fort. Und je weiter wir nach Norden kamen, umso heißer wurde es. Der Sommer stand bevor und mit ihm im nördlichen Australien die heiße und regenreiche Jahreszeit.
Meekatharra – das Ende der Welt
In dem kleinen 700 Seelen-Dorf Meekatharra legten wir einen kurzen Planungsstopp ein. Wir mussten uns entscheiden, wie wir die Reise fortsetzen: wieviel Zeit können wir in der Hitze im Norden verbringen? Welche Nationalparks wollen wir noch besuchen? Wann wird es so unerträglich heiß, dass es besser ist, in den Süden Westaustraliens auszuweichen?
Im Dorfzentrum suchten wir als erstes Mal ein Café. An der Hauptstraße fanden wir keines. Aber es gab eine Touristeninformation. Also fragten wir dort nach. Ein sehr junger und etwas hilflos wirkender Mitarbeiter zuckte nur entschuldigend mit den Schultern. Hier gäbe es kein Café, die seien alle schon seit Jahren geschlossen. Aber an der Tankstelle am Ortsausgang könne man einen Kaffee bekommen… Als wir uns nach weiteren Informationen für unsere Reiseplanung erkundigten, holte er seine Chefin aus ihrem Büro dazu. Wir brachten zuerst unsere Sorge über die bereits jetzt herrschende Hitze zum Ausdruck, was sie kurz und trocken mit der Bemerkung quittierte: „Well, for us this is cool. It’s actuall cold today.“ Okaaay. Wir referierten unsere Überlegungen zu unserer weiteren Reiseroute gen Norden mit möglichen Stopps, die sie entweder mit „very hot and dusty“ (Mount Augustus Nationalpark) oder „never heard of it“ (Collier Range Nationalpark) kommentierte. Ich versuchte, die Situation mit einer kleinen scherzhaften Bemerkung aufzulockern, indem ich vermeintlich aufmunternd zu ihr sagte: „But you do know that you are supposed to sell your region to tourists here, right?“ Was sie mit reichlich desillusioniertem Unterton seufzend quittierte: „How can I sell anything if there is nothing?“ So kamen wir nicht weiter. Immerhin meinte sie, der Karijini Nationalpark sei „lovely“ und „you can swim there„. Okay, mehr war offenbar nicht zu wollen.

Als wir die Touristeninformation verließen, fanden wir draußen auf der Hauptstraße immerhin eine öffentliche Toilette. Und nicht etwa irgendeine! Nein, ein extra aufgestelltes Schild wies ganz offiziell darauf hin, dass sie im Jahre 2017 als „best public toilet“ ausgezeichnet wurde. Als mir klar wurde, dass wir offenbar schon vor dem touristischen Höhepunkt von Meekatharra standen, tat mir die Chefin der Touristinfo noch mal mehr leid. Und ich dachte bei mir: wann immer ich einen schlechten Tag haben sollte, würde ich zukunftig an sie denken und welch traurigen Job sie jeden Tag erledigen müsste.
(Nebenbemerkung: Für die, die es interessiert: Leider hielt die Toilette in Meekatharra nicht, was das Schild versprach: es war nur das Damenklo geöffnet und dort war es trotz eifriger und langanhaltender Bemühungen unmöglich, aus dem Schlitz des Klorollen-Metallkastens das Klopapier herauszufriemeln…) 😉
Wir verließen diesen Ort, der so trostlos war, dass es schon wieder malerisch wirkte. Gut drei Kilometer außerhalb gab es immerhin einige sehr schöne Stellplätze im Busch in der Nähe einiger Felsen, wo wir unser Nachtlager aufschlagen.
Karijini Nationalpark: Paradise found (and it’s hot!)

Trotz der Bedenken bezüglich der Hitze setzten wir unsere Fahrt in den Norden zum Karijini Nationalpark fort. Und je weiter wir kamen, desto heißer wurde es. Bei unserer Ankunft riss das Thermometer die 40 Grad Marke. Wir erkundigten uns im Nationalpark Center nach möglichen einfachen Wanderungen und wurden von einer jungen Rangerin an die Dales Gorge verwiesen, in der man auch baden könne. Aber als wir auch nur die 800 Meter am oberen Schluchtenrand in der prallen Sonne entlang wanderten, bekam Hetty aufgrund der Hitze bereits mit ernsthaften Kreislaufproblemen zu tun und wir brachen unsere Wanderversuche für diesen Tag ab.
Wir schlugen unser Lager im „Karijini Eco Retreat“ auf, wo wir einen sehr schönen Stellplatz mit Sicht auf den Busch mit gelbem Spinifexgras, schneeweißen Eukalyptusbäumen und rotbraunen Termitenhügeln bekamen. Das Retreat machte groß damit Werbung, dass es zu 100 % in Besitz und geführt von der lokalen Aborigine-Gemeinde sei. Wir sahen allerdings lediglich weißes Personal vor Ort.

Am nächsten Morgen in aller Frühe kurz nach Sonnenaufgang, bevor die Hitze des Tages zuschlagen konnte, machten wir einen zweiten Versuch bei der Dales Gorge. Diesmal parkten wir dichter beim Abstieg hinunter in die Schlucht: und dort war es dann wirklich wunderschön: wir spazierten an einem Wasserfall vorbei zu einem Wasserloch, das man sich kaum paradiesischer vorstellen kann:
Ein fast kreisrunder Pool mit grünblauem Wasser, an dessen gegenüberliegender Seite ein Wasserfall herunterstürzte. Dazu auf den Bäumen über uns weiße Kakadus und ganze Schwärme von Flughunden und als wir ankamen, landete ein Kormoran neben uns auf einem ins Wasser ragenden Baumstamm und breitete seine Flügel zum Trocknen aus – Idylle pur. Wir beschlossen in unserer vollen Kleidung schwimmen zu gehen. Dies hatte uns eine Mitarbeiterin des Retreats geraten. Die nasse Kleidung würde uns dann anschließend kühlen, wenn wir uns wieder an den Aufstieg machen würden. Und das Bad war dann wirklich ebenso erfrischend wie märchenhaft schön. Und es ließ augenblicklich alle (oder zumindest fast alle) Mühen vergessen, die es gekostet hatte, um hierhin zu kommen.
Am Ende waren es gut 2200 Kilometer, die wir auf Outbackpisten zurückgelegt hatten. Und war es langweilig? Nein, rauh, wild und beeindruckend, aber langweilig war es ganz sicher nicht!

Hettys perspektief:
Das Leben im Outback aus meiner Perspektive!
Ich bereite gerade das Essen vor und habe dabei das Gefühl, dass mehrere Fliegen versuchen, mir in die Augen, Ohren und den Mund zu krabbeln. Sie sind wirklich überall, schwirren in Schwärmen um einen herum und versuchen sogar, in die Nase zu kriechen. Nicht gerade angenehm! Bis zum Sonnenuntergang herrscht im Outback Australiens eine wahre Fliegenplage. Dann hilft nur noch ein Fliegennetz für das Gesicht, und das setzen wir auch brav auf. Nach Sonnenuntergang sind sie plötzlich verschwunden, um dann am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang wieder fröhlich zum Angriff überzugehen. Wir hoffen immer auf ordentlich Wind, dann haben wir weniger Probleme damit.
Wir sind die Great Central Road quer durch die Mitte Australiens gefahren, wirklich wunderschön! Dort gibt es überhaupt nichts, Wüste, eine Art Steppe, ein paar Hügel und stundenlange Fahrten, um dann nur ein einziges Auto zu sehen. Großartig. Alle 400 Kilometer gibt es ein Roadhouse, wo sie alles Mögliche verkaufen, oft auch einen Campingplatz haben und wo wir immer eine Tasse Kaffee getrunken haben. Es ist wirklich ein bizarres Leben, dort zu wohnen und zu überleben.
Was mir im Outback aufgefallen ist:
Autowracks, wir haben bestimmt um die 1000 gesehen, ganz alte Wracks, relativ neue Autos, Kleinbusse, Lastwagen. Alles rostet dort vor sich hin, sie werden einfach nicht weggeräumt.
Endlose Straßen, wunderschöne Ausblicke, Straßen bis zum Horizont, viel Schotter, manchmal ein Stück Asphalt. Manchmal gute Qualität, manchmal weniger gut, am ersten Tag hatten wir ein Gewitter und dadurch war die Straße etwas überflutet, was die Qualität nicht verbessert, also mussten wir vorsichtig sein und manchmal durch große Wasserpfützen fahren, ich liebe das….
Dromedare, wir haben keine Kängurus gesehen, aber wilde Pferde, Rinder und einige Gruppen von Dromedaren. Sehr ungewöhnlich, die in Australien zu sehen. Wir haben auch viele überfahrene Tiere gesehen, nicht wirklich schön.
Roadtrains, riesige Lastwagen mit bis zu 4 Anhängern. Wenn man ihnen auf einer Schotterstraße begegnet, muss man zur Seite fahren, denn sie verursachen eine riesige Stein- und Staubwolke und bremsen nicht.
Farben, jeder Tagesabschnitt hat seine eigene Farbe, gelb, orange, grüne Pflanzen, blauer Himmel und orangefarbener Sand, wirklich wunderschön. Die Sonnenaufgänge und -untergänge sind magisch.
Camping: Wir haben bewusst keine Campingplätze aufgesucht, sondern Orte, an denen man campen darf, an denen es aber nichts gibt (außer einmal ein schmutziges altes Plumpsklo), keine Toiletten, keine Dusche, kein Wasser, aber dafür tolle Plätze mit wunderschöner Aussicht und ganz für uns allein. Natürlich bin ich mit ausreichend Licht (Taschenlampe) zum Pinkeln gegangen, weil ich keine Schlange oder keinen Skorpion treffen wollte, aber das fand ich nicht wirklich angenehm.
Kurz gesagt, wirklich mal ganz raus aus dem Alltag in eine ganz andere Welt. Großartig! Dann nehme ich die Fliegen eben so, wie sie sind, da kann man ja nichts machen, setze mein Netz auf und genieße weiter.

Unsere anderen Reiseberichte aus Australien findet Ihr hier.
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3 Comments
Hey ihr beiden!
Passend zu eurem Roadtrip und dem Bericht zur Beschaffenheit der Fahrbahn erschien heute in den KN ein Artikel über den schlechten Zustand der Albrechtskoppel (hinter dem Haus meiner Eltern, parallel zu den Bahnschienen am Krankenhaus) in Preetz. Dagegen scheint das Fahren im Outback das reinste Vergnügen zu sein …
Sonnige (nur heute mal) Novembergrüße aus Kiel!
Hey ihr beiden,
vielen Dank für euren interessanten Bericht!
Aus meiner Sicht habt ihr euch richtig entschieden und in meinen Augen beschreibt ihr es richtig. Ist es doch sogar meditativ, die Great Central Road zu fahren.
Auf Reisen habe ich gelernt, dass allein zu sein, eine der kraftvollsten Erfahrungen sein kann, die ein Mensch machen kann.
Alleinsein ist nicht gleich einsam sein. Das Alleinsein gibt dir die Freiheit, dein wahres Selbst zu entfalten. In Australien habe ich verschiedene Wüsten (Simpson, Gibson…) alleine durchquert (das war verantwortungslos, halte dich an das ungeschriebene Gesetz “durchquere eine Wüste nie alleine”).
Meilenweit weg von der Zivilisation und künstlichen Lichtquellen – somit frei von Lichtverschmutzung – die Milchstrasse so klar vor meinen Augen, sitze ich Abend für Abend an einem Lagerfeuer, reflektiere meine bisherige Reise (ich war auf Weltreise) und habe meine Vision. Die Vision einer Webapplikation um Reisenden zu dienen.
Tolle Bilder und wieder ein spannender Bericht-auch Hettys Perspektive wieder sehr kurzweilig zu lesen-ich fühle mich direkt „dorthingebeamt“.
Wie schön, dass Ihr so viel Zeit habt und nicht durchs Land hetzen müsst!! Viele liebe Grüße und eine tolle Zeit im Westen!