Kälte und Regen adé – Überwintern in Andalusien
22. Januar 2023Fotogalerie Andalusien
5. Februar 2023Wenn die Kinder aus dem Haus sind, beginnt für viele Elternpaare ein neuer Lebensabschnitt – so auch für uns. Und angesichts der kalt-nassen nordeuropäischen Winter fragen sich nicht wenige, wie und wo sie diese Phase am besten verbringen können. Wir begeben uns auf die Suche nach Antworten und besuchen Freunde, die eine Entscheidung getroffen und ihren Lebensmittelpunkt in den Süden Europas verlagert haben. Hier ist die Fortsetzung unseres Berichtes:
Almeria
Nach einer herzlichen Verabschiedung von Olga und Bob verlassen wir das bergige Hinterland nördlich von Vélez Málaga und fahren mit unsererm Mietwagen entlang der Mittelmeerküste in Richtung Murcia.
Unterwegs machen wir einen Stopp in Almeria und besichtigen die mehr als 1000 Jahre alte Burg, die wiederum oberhalb der Altstadt auf einem Hügel thront. Als ich beim Eintritt schon mein Portemonnaie zücke und für uns zwei Tickets kaufen will, fragt uns der mürrische Kassierer kurz angebunden, woher wir kämen. Und als ich etwas irritiert antworte: „Aus Deutschland bzw. Holland“, winkt er uns mit einem kurzen Kopfnicken wortlos durch. Wie wir später erfahren, wurde die Restaurierung der Anlage zu einem großen Teil aus EU – Geldern finanziert. Und zum Dank ist der Eintritt für EU – Bürger frei. Wenn die Engländer von solch großzügigen Vergünstigungen rechtzeitig Wind bekommen hätten, sie hätten es sich mit dem Brexit wahrscheinlich nochmal überlegt.
Da wir an dem Tag noch ein gutes Stück Weg vor uns haben, genießen wir die Aussichten über die Stadt hinunter zum Hafen, ziehen die Besichtigung ansonsten aber nicht allzu sehr in die Länge. Auf einer kleinen Terrasse unterhalb der Festung nehmen wir noch ein schnelles Mittagessen zu uns und machen uns dann auf zu unserer nächsten Etappe.
Alle Zelte abbrechen – die radikale Variante
Am späten Nachmittag erreichen wir Puerto de Mazarrón, einen kleinen Badeort südlich von Murcia. Dort haben wir uns eine kleine Ferienwohnung gemietet, und hier sind wir verabredet mit unserem nächsten Freundespaar Rudi und Diana. Auf dem nahegelegenen Campingplatz „Las Torres“ haben die beiden ihr Winterlager aufgeschlagen.
Rudi und Diana waren schon immer leidenschaftliche Camper (wie so viele Holländer) und haben vor gut anderthalb Jahren ihr Leben komplett umgekrempelt: Sie haben ihr Haus und ihren eigenen Betrieb, ein sehr erfolgreiches Kosmetikstudio, verkauft, sich von einem Großteil ihres Besitzes getrennt und leben seitdem zusammen mit ihrer Katze Dinky ausschließlich in ihrem Wohnwagen und Campervan. Finanziell unabhängig und völlig frei von jeglichen beruflichen Verpflichtungen. Und vorzugsweise in Frankreich und Spanien. Nach Holland kehren sie nur nötigenfalls im Sommer für wenige Wochen zurück und wohnen dann ebenfalls auf dem Campingplatz. Und das während beide noch ein gutes Stück vom regulären Pensionsalter entfernt sind. Niemand sonst in unserem erweiterten Bekanntenkreis hat einen solch radikalen Schnitt gewagt, und wir sind natürlich sehr neugierig, wie es ihnen mit dieser einschneidenden Lebensveränderung heute geht.
Am ersten Abend besuchen sie uns in der Ferienwohnung, da es für gemeinsames Kochen und Abendessen in ihrem Wohnwagen doch etwas beengt ist. Da wir erst am frühen Abend ankommen, hatten wir noch keine Gelegenheit zum Einkaufen, aber die beiden bringen alles, aber auch wirklich alles mit, was man für ein geselliges Abendessen zu viert braucht: nicht nur das bereits vorbereitete Essen, sondern auch diverse Getränke, Extra-Stühle und sogar Kerzen und eine kleine Musikanlage. Man weiß ja nie, was in so einer angemieteten Ferienwohnung vorhanden ist bzw. fehlt. Rudi schenkt spanischen Rotwein für alle ein, und als wir auf das erste Wiedersehen nach langer Zeit anstoßen, müssen wir natürlich sofort fragen: „Und? Wie ist es? Habt Ihr Eure Entscheidung schon bereut?“ Die beiden sehen sich kurz an und schütteln dann unisono mit dem Kopf: „Nein, zu keinem Zeitpunkt!“
Weniger Besitz = mehr Freiheit
Nach einem sehr geselligen Abend besuchen wir Rudi und Diana am nächsten Morgen auf dem Campingplatz, um uns genauer anzusehen, wie sich die beiden in ihrem neuen Leben eingerichtet haben. Dort haben sie sich einen festen Stellplatz für das ganze Jahr gemietet, auch wenn sie planen, lediglich die Wintermonate wegen des wärmeren Klimas hier zu verbringen. Denn eigentlich hängt ihr Herz an Frankreich, dem Land, in dem sie vorzugsweise die restlichen Monate des Jahres verbringen und von Campingplatz zu Campingplatz reisen. Rudi hat schon früher immer viel von Frankreich geschwärmt. Aber auch Portugal und Italien sind in der Planung, und vielleicht auch mal Marokko. Das ist natürlich der große Vorteil, wenn man überhaupt keinen festen Wohnsitz mehr hat. Man ist völlig unabhängig und kann immer dorthin reisen, wohin es einen gerade zieht und wo das Wetter gerade angenehm ist.
Aber diese Unabhängigkeit hat auch ihren Preis: und das ist der Verlust von Komfort. Ein Wohnwagen ist auch für zwei Personen auf Dauer recht eng und dessen Badezimmerkabine sowieso. Immer die sanitären Einrichtungen eines Campingplatzes in Anspruch nehmen zu müssen, ist auch nicht jedermanns Sache. Aber all das nehmen Rudi und Diana ganz bewußt in Kauf: „Simplify your life!“ ist das Motto – je weniger Besitz, desto mehr Freiheit. Und je weniger Komfort desto geringer ist der Druck, Geld für dessen Finanzierung verdienen zu müssen. Ein Ansatz, über den man durchaus nachdenken kann. Daß die beiden diese Art des Lebens genießen, ist ihnen jedenfalls anzumerken.
Trotzdem haken wir nochmal nach und fragen sie, ob sie sich denn ansonsten keine Sorgen machen würden? Was wäre zum Beispiel, wenn mal einer krank würde und medizinische Versorgung benötigen würde? Aber das nehmen die beiden locker: sie haben sich mittlerweile ein ganzes Netzwerk an Ärzten und Kliniken in Spanien und Frankreich aufgebaut, die sie jederzeit konsultieren könnten. Sie kehren doch häufig wieder an feste Orte zurück und dann wissen sie gleich, wo es dort einen vertrauenswürdigen Zahnarzt oder sogar auch mal einen Anwalt gibt, wenn man ihn denn braucht. Letztendlich sei es nicht viel anders als zu Hause, nur seien die Ärzte halt etwas weiter verteilt. Mit der sprachlichen Verständigung sei es mitunter etwas schwierig, aber da fände sich eigentlich auch immer jemand mit englischen oder französischen oder manchmal sogar niederländischen Sprachkenntnissen. Die beiden sind da ganz unbekümmert.
Und bei aller Radikalität ihres Schrittes: wenn ihnen das Umherziehen in den Mittelmeerländern eines Tages nicht mehr gefallen sollte, dann könnten sie ja jederzeit auch wieder nach Holland zurückkehren. Auch wenn sie seit Neuestem dort gar nicht mehr offiziell gemeldet sind: während unseres Aufenthaltes sind sie nämlich gerade damit beschäftigt, sich nach Spanien umzumelden – offizielle Adresse „Campingplatz Las Torres“. Der neue Campervan verfügt schon über spanische Kennzeichen.
Nach einer Tasse Kaffee im Schatten des Sonnensegels vor dem Wohnwagen unternehmen wir direkt vom Campingplatz aus eine Wanderung in die nahegelegenen Berge. Es ist eigentlich mehr ein angenehmer Spaziergang durch sanft geschwungene Hügel als eine richtige Bergwanderung (in jedem Fall für Hetty, für die Wanderungen ja nie ausgedehnt genug sein können), aber immerhin erreichen wir nach knapp 2 Stunden dann einen kleinen Pass in ca. 300 Meter Höhe.
In seiner unmittelbaren Nähe befindet sich unter einer Palme ein kleiner künstlicher Teich, der wohl früher mal der Bewässerung eines kleinen nahegelegenen aber mittlerweile gänzlich verfallenen Anwesens diente. Und in dieses Wasserreservoir muss irgendwann mal ein Spaßvogel ein paar Goldfische gesetzt haben, denen es dort offenbar ausgesprochen gut gefällt. Jedenfalls haben sie sich im Laufe der Zeit so stark vermehrt, dass es dort nun vor Goldfischen nur so wimmelt. Und auch jetzt kann man mit bloßem Auge bereits wieder mehrere trächtige Goldfischweibchen mit dicken Bäuchen entdecken, die kurz davor stehen, die Population des Teiches weiter zu vergrößern. Kurz mache ich mir Gedanken, ab wann bei einem solch eingeschränkten Genpool wie diesem eigentlich mit Inzucht-Erscheinungen zu rechnen ist.
Bevor ich aber länger ins Grübeln verfallen kann, machen wir uns nach kurzer Pause bereits wieder an den Abstieg und fahren anschließend zu einem späten Mittagessen wiederum an die Küste. Im Nachbar-Örtchen Bolnuevo essen wir auf der Terasse eines kleinen Strand-Restaurants das spottbillige „Menú del día“: 3 leckere Gänge inklusive Getränken für nichtmal 12 Euro. Das allgemein niedrige Preisniveau macht es natürlich bedeutend einfacher, hier auch ohne regelmäßige Einkünfte lediglich von seinen Rücklagen zu leben, wie Rudi auch bereits im Vorhinein in akribischen Kostenaufstellungen berechnet hat.
Am Abend liefern wir die beiden wieder am Campingplatz ab und verabreden uns spaßeshalber für ein nächstes Treffen in Marokko irgendwann und irgendwo in der Wüste – die beiden mit ihrem Van und Wohnwagen und wir mit unserem dann hoffentlich fertig ausgebauten Land Rover Defender! 😉
Wandern in der Sierra Nevada
Am nächsten Tag treten wir die Rückreise an. Statt wieder der Küste zu folgen, nehmen wir die nördliche Route über Granada zurück nach Malaga. Die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada, die dabei am Horizont auftauchen, erinnern uns daran, dass es eben auch in Andalusien Winter ist. Die Außentemperatur-Anzeige unseres Mietwagens pendelt sich in den kühlen Morgenstunden irgendwo zwischen 5 und 6 Grad ein.
Unterwegs überlege ich noch kurz, einen Abstecher in die „Desierto de Tabernas“ zu machen, eine einzigartige Wüstenlandschaft, in der zahlreiche Spaghetti-Western (u. a. Sergio Leones „Spiel mir das Lied vom Tod“), „Indiana Jones“ und sogar auch einzelne Szenen für den David Lean-Klassiker „Lawrence of Arabia“ gedreht wurden. Aber dann deutet der Reiseführer an, dass dort heute eher vergnügungsparkähnliche Westernkulissen zu sehen sind und daher sehen wir davon ab.
Stattdessen parken wir unser Auto im kleinen Örtchen Monachil unweit von Grenada. Von dort aus führt eine halbtägige Wanderung in die Berge der Sierra Nevada. Selbstverständlich hat auch dieser Weg eine besonders schöne spanische Bezeichnung: „Sendero Nuevo Acceso A Los Cahorros Por cauce Rio Monachil“. Er führt entlang eines kleinen Flusses und über mehrere Hängebrücken tief hinein in eine Bergschlucht. Sie ist teilweise so eng, dass man sich einzeln zwischen und unter den Felsen hindurchzwängen muss. Da es gerade ein spanischer Feiertag ist, ist die erste Teilstrecke von zahlreichen spanischen Groß-Familien bevölkert, was zu einigen Staus und Wartezeiten an diesen Engpässen führt. Am Ende der Schlucht wählen wir einen alternativen Rückweg oben durch die Berge und sind dort sofort ganz alleine – sehr angenehm und sehr ruhig! Belohnt werden wir darüberhinaus mit wunderschönen Aussichten auf die Berglandschaft.
Die letzte Nacht verbleiben wir wieder in Torremolinos, so dass wir es am nächsten Morgen nicht mehr weit zur Mietwagenrückgabe und dem Flughafen von Malaga haben.
Bei der Mietwagenfirma herrscht in der Frühe blankes Chaos, es gibt kaum genug Platz, um die zurückkehrenden Autos unterzubringen. Erst nach längerer Wartezeit können wir den Wagen an einen der leicht überforderten Mitarbeiter übergeben. Da sich auch an der Haltestelle des Shuttle-Busses zum Flughafen eine lange Schlange gebildet hat und die Touristen nur häppchenweise abtransportiert werden, entschließen wir uns, die vermeintlich kurze Strecke zum Abflugterminal zu Fuss zu gehen. Auf der Google Maps-Karte auf dem Smartphone sieht das auch alles ganz nah und einfach aus. In der Realität stellen wir allerdings fest, dass die Strecke nicht für Fußgänger ausgelegt ist, weswegen wir uns schließlich mit dem Rollkoffer irgendwo zwischen fließendem Autoverkehr und Leitplanke auf der Schnellstraße wiederfinden. Irgendwie gelingt es uns dann aber doch, heil und unverletzt das Flughafengebäude zu erreichen.
Der Rückflug geschieht mit einer spanischen Fluglinie. Das Ticket ist ungefähr 3mal so teuer wie bei der irischen Airline, dafür ist der Service gleich schlecht: Der Computer setzt uns diesmal immerhin in zwei hintereinanderliegende Sitzreihen, nebeneinander war aber auch hier zu viel verlangt…
Und dann hat uns nach drei Stunden Flug der nordische Winter wieder: Kaum verlassen wir das Flugzeug in Amsterdam, ist bereits auf der Gangway ein kalter Windzug zu spüren und auch der Nieselregen lässt nicht lange auf sich warten. Großartig.
Und als wir wieder im Zug sitzen, hängen wir beide unseren Gedanken nach. Die Vorstellung, einen festen Winterwohnsitz im Süden zu besitzen und dort das schlechte Wetter einfach auszusitzen, ist zugegebenermaßen verlockend. Aber würde uns ein solches Domizil nicht zu sehr binden? Wir würden uns wahrscheinlich verpflichtet fühlen, möglichst viel Zeit ausschließlich dort zu verbringen. Und dafür haben wir noch viel zu viele andere Reisepläne, wollen andere Länder und Kontinente sehen. Da würde sich ein solcher zusätzlicher Wohnsitz vielleicht eher wie ein Klotz am Bein anfühlen. Und wie wäre es, alles zu verkaufen und nur noch herumzureisen? Gar keinen festen Wohnsitz mehr zu haben? Ganz ehrlich: dafür hängen wir dann wohl doch zu sehr an unserem Zuhause.
Also, was ist die Lösung? Was denkt Ihr, wie habt Ihr vor, Eure Winter zukünftig zu verbringen? Flieht Ihr vor der Kälte oder harrt Ihr aus? Schreibt uns gerne Eure Überlegungen zu dem Thema in den Kommentaren!
(Weitere Fotos von unserer Reise findet Ihr in der Andalusien-Fotogalerie.)
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7 Comments
Interessante Frage – ich finde ja das „Überwintern“ auch sehr reizvoll, und der Mittelmeerraum ist echt schön! Aber ich bin auch ein Fan der festen Wände, dieses Leben auf dem Camping-Klo wäre nichts für mich auf Dauer…! 🙂
Mein Ideal wäre, ein paar Wochen/Monate im Winter unter Olivenbäumen zu verbringen, und die wärmeren Monate im Norden. Fehlt nur noch der geeignete Arbeitsplatz…!
Vielen Dank an Euch, dass Ihr Eure Erlebnisse und Gedanken mit uns teilt!
Ganz liebe Grüße von Koni
Das Schöne ist ja, dass es in vielen Berufen heute schon eher denkbar ist, von unterwegs aus zu arbeiten. Vieles lässt sich ja mitttlerweile bestens vom Computer aus erledigen, egal, wo man sich gerade aufhält (Stichwort „Digital Nomads“). Im Kleinen geht es uns ja schon mit dem Blog so, dass man unterwegs ins Tablet tippt, die Fotos bearbeitet und das Ganze ins Internet hochlädt. Das funktioniert quasi von überall aus!
Hi Hetty und Hartwig,
mit Freude habe ich eure zwei letzten Berichte gelesen – endlich wieder etwas Neues von euch 🙂
Bemerkenswert, was eure Freunde sich als Lebensstil erschaffen haben. Und wunderbar zu lesen, wie zufrieden sie das macht.
Mir ging als allererstes durch den Kopf, dass mir so ein Leben im Camper auf Dauer zu eng wäre.
Und ebenso würde ich festes Eigentum zum Überwintern – irgendwo wo es warm ist – auch als zu verpflichtend ansehen.
Es gibt noch so viel zu entdecken in der weiten Welt und ich geniesse neue Eindrücke und Abwechslung zu sehr.
Und das wiederum oftmals in komfortablen Unterkünften. Oder auch mal in sehr einfachen Behausungen, wenn es die Situation erfordert (aber das eben nicht allzu lange, bitte).
Meine Variante ist also: wenn es im hier kalten Winter mal in die Wärme gehen soll, dann freue ich mich diebisch, wenn ich immer wieder ein neues Ziel heraussuchen und eine Entdeckungstour planen kann.
Und am Ende dieser Tour, freue ich mich aber auch wieder in meine eigenen vier Wände zurück zu kommen. Dort denke ich gerne und viel an diese Touren zurück. Und das macht mich auch zufrieden und glücklich.
Nun liebe ich aber auch alle Jahreszeiten und kann dem Winter etwas abgewinnen.
Nicht umsonst fahre ich mehrmals im Jahr in den Wintersport und mein Herz geht auf, wenn ich die schneebedeckten Landschaften vor mir sehe.
Schau‘n wir mal, was da noch so kommt und ob wir uns eines Tages dann nicht doch mit gut ausgestattetem Camper, Land Rover, was auch immer im südlichen Gefilde treffen und uns darüber freuen, dass uns dieses Leben möglich ist.
Hallo Claudia,
Du hast natürlich vollkommen Recht, dass man auch dem Winter schöne Seiten abgewinnen und ihn genießen kann. In den Alpen ist es natürlich wunderschön, wenn man von so einer Art „Winter-Wonderland“ umgeben ist (und das am besten auch noch bei strahlend blauem Himmel!) Nur bei uns im Norden ist der Winter halt doch eher von Regen, Schneematsch und überfrierender Nässe geprägt und das ist dann oft recht trist. Aber es stimmt schon, so ganz auf einen (schönen) Winter würde ich dann auf Dauer auch nicht verzichten wollen…
Hoi Hetty en Hartwig,
Mijn complimenten wederom voor de mooie schrijfstijl en foto’s, tevens vond ik het geweldig om jullie weer eens te zien en ik houd van dieptegesprekken en die kon ik mooi met Hartwig hebben tijdens de wandeling in de bergen, wat jullie inmiddels heuvels noemen hahah..
Voor mij als Rudi (alias Mark Johnson) is het lastig om hier NIET op te reageren. Ik leef dit leven wat je beschrijft. Er is dan ook zoveel over te zeggen, dat dat avondvullend zou zijn. De beweegredenen om ons leven zo te gaan leven waren zeer uitgebreid.
. wij haten de kou
. wij haten grijze luchten
. In het noorden van Nederland was te weinig te beleven.
. ik was Nederland beu met al zijn toeslagen voor van alles en nog wat, wat opgehoest moet worden door de werkenden.
. Nederland veranderde, geen grote warenhuizen meer, de restaurants werden slechter en slechter en duur.
. de mentaliteit verandert supersnel.
. Nederland is bomvol, hier in zuid Spanje rijden we 20 km op een snelweg en komen maar 1 auto tegen.
. De lucht is hier veel schoner en we bewegen veel meer.
. Als we een vliegtuig horen, kijken we omhoog, want die vliegen hier haast niet over.
. Spanjaarden bedanken je, als je wat koopt bij ze. In Nederland zeggen ze niet eens hallo als je de winkel in komt.
. Onze lasten zijn 85% lager dan in Nederland. Autobelasting bijvoorbeeld kost 75 euro per jaar.
. en misschien wel de meest krachtige punt, nooit meer koud en nagenoeg elke dag zon.
S’avonds en S’nachts is het wel koud gedurende 3 a 4 weken, maar daarna weer goed en onze caravan verwarmen we met de tv en lampjes die aan zijn. Het voordeel van zo’n kleine ruimte.
. Gedurende de winter is het idd klein in de caravan, maar we leven 95% van het jaar buiten overdag en s’avonds liggen we op onze lounchebedden voor een grote TV, RTL boulevard, Journaal, films en series te kijken, net als we in een stenen huis hadden gedaan.
. en één van de meest mooie eigenschappen van onze keuze is, dat wij daar wonen, waar we willen zijn en nooit langer dan 4 weken. Dus.. ook in Nederland. Onze hoofdverblijven zijn Zuid Spanje en Saint Tropez. En Zuid Spanje is niet echt een keuze, maar in zuid Frankrijk is het s’winters ook koud.
. En niet geheel onbelangrijk, Spanje is spotgoedkoop, maar helaas maakt Saint Tropez dit mooie effect weer ongedaan, waar we 35 euro per nacht betalen op de camping. (hier 10 euro)
. en we zijn verlost van energiestress en energielabels voor je huis
Nadelen:
. Soms moet je meereizen met het weer, zoals bijvoorbeeld extreme hitte ed.
. De winter duurt te lang op 1 plek, maar daar zijn we nog over aan het brainstormen. Misschien in december via Barcelona, Parijs even een paar weken naar Nederland in een Airbnb of zo, of richting Portugal. Parijs met de kerst is ook niet verkeerd.
. Weinig aanrechtruimte, koken vergt wat handigheid.
Tot nu toe geen seconde spijt gehad, want ik ben 62. Waar mijn leven eindigt weet ik niet, daarom wil ik elke dag, elke seconde in Frankrijk zijn (wat niet wil kwa temperatuur in de winter). Wel heb ik soms heimwee naar het bewogen leven wat we gehad hebben, maar dat leven was er voor ons al niet meer en zou anders zijn en we kunnen nu wederom alle mooie steden bezoeken, cruises maken, alles wat we toen ook al deden.
Een huis zou een blok aan onze been zijn, want s’winters willen we in op de warmste plek van Europa zijn en zomers in Frankrijk. Wanneer zouden we dan “thuis” moeten zijn?
Wel heb ik nog vraagtekens of we hier eeuwig mee doorgaan, maar ik weet geen betere optie en tot nu toe bevalt het meer dan 100%. In mijn hoofd speelt soms nog de gedachte “je moet toch een vast huis hebben”?
De enige optie voor de toekomst die ik kan bedenken is een piepklein huisje in de Ardeche in Frankrijk en s’winters naar Zuid Spanje.
Of scenario 2: Als het geld op is, gaan we een weer Nederlander worden. We krijgen dan huursubsidie, pensioen, AOW uitkering, Ziektekostentoeslag, energietoeslag en halen gratis eten bij de voedselbank en gaan dan naar Zuid Frankrijk om het daar op te eten. Ten slotte hebben we daar al die jaren dik voor betaald.
Kort maar krachtig: Zo leven als ons is alleen mogelijk als je campeerder bent in hart en nieren en s’avonds vol spanning over de camping loopt, om al die mooie campeermiddelen weer te bekijken en de mensen die blij voor hun tentje, caravan of camper zitten. Iedereen is vrolijk. We hebben onze eigen toilet en maken geen gebruik van openbare toiletten. Wel de douches, maar die zijn op sommige campings mooier en beter dan mensen over het algemeen thuis hebben.
En voor mensen die kinderen hebben is het ook te lastig. Veel mensen die we gesproken hebben, hadden een huis en kwamen daar 1 a 2 maand per jaar voor de kinderen.
En niets is for ever… Alles is tijdelijk, zelfs ons bestaan op deze aarde. (volgens mij ;-))
Groetjes, Spaanse Rudi-hombre, alias Mark Johnson, die de meeste maanden van zijn huidig leven in Frankrijk doorbrengt. (ssstttt)
Hoi Rudi!
We vonden het erg leuk om jullie in Spanje te ontmoeten en inzicht te krijgen in jullie nieuwe leven en wat er alles veranderd is. Hartelijk dank voor de gastvrijheid en de inspirerende gesprekken (natuurlijk ook aan Diana)! Laten we eens kijken wat we van jullie ideen en gedachten uiteindelijk overnemen voor onze eigen toekomstige levensstijl. Tot gauw!
Hey Hartwig und Hetty,
was für ein schöner Reisebericht – und noch mal: Landrover zahlt nichts dafür ;-). Wie ich mir meine zukünftigen Winter (und nehmen wir den Herbst gleich mal dazu) vorstellen könnte bzw. wünschen würde? Irgendwo, wo es warm und sonnig ist. Wo, wäre mir egal. Hauptsache politisch okay, eine gute medizinische Versorgung, tolle Menschen und gutes Essen. Genügend Sicherheit, finanzielle Unabhängigkeit und Ruhe. Das wäre ein Traum. Der leider – wie die meisten – ein Traum bleiben wird.
Also bleibe ich, wo ich bin und lese eure Reiseblogs. Ist doch auch ganz schön. 🙂
Liebe Grüße von einer seeeeeeeeehr wintermüden Uli